Schnell, schneller, am schnellsten

Die Schnelligkeit ist der am stärksten genetisch bedingte Faktor der konditionellen Faktoren und hängt in einem grossen Mass von der Zusammensetzung der FT und ST Fasern zusammen, wobei die Fachliteratur sagt, dass der Anteil der FT Fasern bei einem Fussballer bei mindestens 55% liegen sollte.
Die Schnelligkeit im Fussball ist jedoch sehr komplex und besteht aus mehreren Teilkomponenten. Nicht immer ist der rein physisch schnellere Spieler auch schneller am Ball.
„Im Fußball ist Schnelligkeit ein taktisches Mittel, dass situativ richtig eingeschätzt werden muss…“
Louis van Gaal
Im Fussball ist die benötigte Schnelligkeit nämlich ein mehrdimensionaler, motorischer sowie kognitiver Faktor, der deutlich komplexer aufgebaut ist, als zum Beispiel die Komponenten die ein 100 Meter Läufer benötigt.
Nur durch das optimale Zusammenwirken mehrere Schnelligkeitsfaktoren kann ein Fussballer den hohen Schnelligkeitsanforderungen im Spiel überhaupt gerecht werden. Aufgrund dessen wird im Fussballspiel die Schnelligkeit als komplexe Fähigkeit betrachtet, die sich aus den nachfolgend dargestellten unterschiedlichen Teilfähigkeiten zusammensetzt:
• Zyklische und Azyklische Bewegungsschnelligkeit
• Handlungsschnelligkeit
• Wahrnehmungsschnelligkeit
• Entscheidungsschnelligkeit
• Antizipationsschnelligkeit
• Reaktionsschnelligkeit
• Koordinationsschnelligkeit
• Schnellkraft
• Explosivität
• Agility
• Change of Direction Speed
• Aktionsschnelligkeit mit Ball
• Schnelligkeitsausdauer
• Intensität: Maximal / 101% (Im Idealfall immer mit einem Gegner
• Dauer: 6-8 Sekunden im Bereich der energiereichen Phosphate
• Umfang: Gering (200m- 500m pro Trainingseinheit)
• Erholung: Vollständig (10-30 fache der Belastungszeit)
• Oberstes Kriterium: Keine Ermüdung
Von grösster Bedeutung sowohl für Aktionen mit und ohne Ball für das heutige Fussballspiel ist dabei die Antrittsschnelligkeit. Dies zeigt auch die im Spiel zurückgelegten Sprintdistanzen, die durchschnittliche bei 5m bis maximal 20m liegt.
Sprintdistanzen von 5 bis max. 25 Metern werden deshalb als Antrittsschnelligkeit und Distanzen zwischen 20 bis 40 Metern als Aktionsschnelligkeit bezeichnet. Beide Formen können sowohl mit dem Spielgerät als auch ohne in einer isolierten Form trainiert werden.
Nahezu alle weltklasse Spieler verfügen über einen enormen Antritt und eine extreme Aktionsschnelligkeit, wie du im folgenden Video sehen kannst: